Die Blue Range Primitive Area entpuppt sich als tolle Wildnis aus trockenen, zum Teil dicht bewachsenen Hügeln und wasserreichen Schluchten. Ich gelange auf abenteuerlichem Weg zu einer heißen Quelle und wate durch einen Slotcanyon.
Da es in Alma kein Müsli gab, frühstücke ich Kekse mit Erdnussbutter.
Durch die Zeitumstellung bin ich bereits vor 6 Uhr unterwegs. Auch einige Koyoten begrüßen den Morgen.
Der steinige Trail ist zunächst gut zu verfolgen und verläuft entlang der Hänge. Die Blue Range Primitive Area wirkt sehr wild auf mich. Zahlreiche Schluchten durchschneiden das dicht bewachsene Land. Bis auf ein paar alte, verrostete Zäune ist nirgendwo ein Zeichen der Zivilisation zu erkennen, obwohl ich meinen Blick manchmal weit schweifen lassen kann.
Die Wege sind oft kaum noch zu erkennen und werden seit langer Zeit wohl kaum noch benutzt.
Als ich an einen Zaun gelange, ist nichts mehr vom Weg zu erkennen, also folge ich ein Stück weit weglos dem GPS des Smartphone und stoße auf einem Rücken bald wieder auf den Trail. Ich navigiere jetzt mit der Avenza- app, für die Brett Tucker pdf- Karten erstellt hat.
Allerdings war er selbst offenbar noch nicht hier, denn seine Route für das GPS enthält die Bemerkung, dass sie noch nicht im Feld verifiziert worden ist...
Auf einem grasigen Sattel verliert sich der Weg wieder und ich laufe zunächst auf dem falschen Kamm weiter, erkenne aber bald meinen Fehler und finde schnell den Weg auf dem Nachbarrücken wieder. Auf den Hügelkämmen ist der Trail oft nicht gut zu erkennen, manchmal gibt es aber auch Cairns. Schließlich sehe ich das Blue River Tal unter mir und das letzte Stück des 700 Höhenmeter Abstiegs liegt vor mir.
An einem trockenen Gully verliere ich den Pfad und folge dem Graben ein Stück, steige dann aber wieder aus und überquere eine Ebene voller dorniger Mesquite Sträucher. Ds ich das Flusstal schon sehe, versuche ich nicht mehr den Weg zu finden.
Noch ein steiler Abstieg in unangenehm losen Schotter und ich habe gegen Mittag das breite, liebliche Blue River Tal erreicht, voller gelber Blumen, Sagebrush und hohen Pappeln. Ich wasche mich und trinke erst mal ausgiebig.
Nach der Mittagsrast folge ich dem Tal, wobei ich eine Maultierhirschkuh sehe, die mit hochgestelltem, weißen Wedel flüchtet.
Bald biege ich in das Tal des Little Blue Creek ab, dass von einem Rinnsal durchflossen wird.
Meist laufe ich im Schotter des Bachbetts, da der Bewuchs recht dicht ist.
Schließlich erreiche ich die Mündung des Hannah Creeks, wo ich einen Abstecher zu einer heißen Quelle machen möchte. Kaum losgelaufen stehe ich vor einem tiefen Pool zwischen steilen Wänden, das Wasser reicht mir bis zum Bauchnabel!
Etwas später gelange ich an das nächste Becken. Hier wäre sogar Schwimmen angezeigt, aber ich kann die Stelle Umklettern, was nicht allzu schwierig ist.
Nach einem knappen Kilometer erreiche ich Hannah Hot Spring, die aus der orographisch rechten Wand kommt und mit Steinen eingefasst ist. Während ich bei Badewannentemperatur entspanne, lasse ich meine Sachen trocknen, denn auf dem Rückweg ziehe ich mich vor der tiefen Watstelle aus...
Eine Wasseramsel zeigt wenig Scheu.
Gegen 16 Uhr bin ich wieder am Little Blue Creek, der sich bald verengt und auf kurzer Strecke ein enger Slotcanyon ist. Zwar muss ich wieder viel waten, aber das Wasser ist nie tief.
Die Little Blue Box mit ihren Wänden aus Konglomeratgestein ist ziemlich eindrucksvoll!
Natürlich kann sich diese Schlucht nicht mit Buckskin Gulch messen, ist aber dennoch faszinierend!
Als sich nach einer Stunde der Canyon öffnet, ist das Bachbett wieder trocken, daher schlage ich mein Cowboycamp ein Stück vorher auf.
Hier auf nur 1469 Meter ist es angenehm warm, ich schreibe und schaue in den Sternenhimmel.
Der ganze Tag war fast wolkenlos und ich habe keinen Menschen gesehen.
Eine sehr wild und verlassen wirkende, wunderschöne Gegend, definitiv ein Highlight!
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