Heute verlasse ich die Berge der 1750 qkm großen Gila Wilderness, die leider 2012 von einem riesigen Waldbrand verwüstet wurden.
Trotz Wind und Kühle auf über 3090 Meter schlafe ich gut.
Als es kurz vor 7 Uhr hell wird, laufe ich auf dem Crest Trail weiter.
Das Wetter kann sich noch nicht richtig zwischen Wolken und Sonne entscheiden, aber zumindest bleibt es trocken. Es geht weiter durch das endlose, monotone, dicht bewachsene Waldbrandgebiet mit den unzähligen grauen Baumleichen.
Am Hummingbird Saddle stehen zwei große Zelte und ein Schild weist darauf hin, dass am Whitewater Creek die nicht heimischen Fische durch ein Pestizid getötet werden sollen.
Es geht fast stetig bergab und ein Schild weist dann auf die Bead Spring hin.
Ich muss ein Stück weglos durch das Brandgebiet und erreiche dann die sprudelnde Quelle die bald zu einem Bach wird, und fülle meine Wasserflasche auf.
Gegen 11 verlasse ich vor dem Sandy Point die Gila Wilderness. Hier an der Bursum Road stehen etliche Pick- ups des Fish and Game Service, sowie ein Zelt. Außerdem gibt es ein Klohaus. Wahrscheinlich sind das alles Teilnehmer der Fischvergiftungsoperation.
Ein Stück weiter mache ich meine Mittagsrast, jetzt in der warmen Sonne, mit schließlich getrockneten Socken.
Als ich wieder aufbreche, hält der Jagdführer Lance bei mir und wir unterhalten uns eine ganze Weile:
Bevor er Hunting Guide wurde, pflegte er die Wege in der Wilderness mit einer Mannschaft, dabei ist in den Wilderness Areas jeder Motoreneinsatz verboten, es wird also mit Pferden, Säge und Axt gearbeitet!
Heute ist er bei einem Jagdunternehmen angestellt und ist mit Kunden auf eigenen Pfaden in der Gila Wilderness unterwegs, oft mit Bogenjägern. Diese Art der Jagd ist auf dem Vormarsch, unter anderem weil es leichter ist eine Lizenz zu erhalten und die Jagdzeiten günstiger liegen,
Seine Klnder jagen auch schon seit sehr jungen Jahren, in New Mexico gibt es keine Altersbegrenzung.
Pumas hat er schon öfter gesehen und bei dieser Jagd hat er auch Wölfe gehört.
Er erzählt, dass bei den Giftaktionen auch die heimischen Gila Forellen getötet werden und der Bach anschließend mit in Gefangenschaft aufgezogenen Fischen neu besetzt wird.
Lange Zeit wurde hier jedes Feuer unterdrückt und 2012 kam es dann zu dem Großbrand.
Lance ist ein sympathischer, uriger Typ, mit dem ich mich noch ewig hätte unterhalten können.
Schließlich setze ich meinen Weg die Bursum Road abwärts fort. Es ist zwar nicht besonders spannend auf der Schotterstraße zu laufen aber immerhin gelange ich irgendwann aus dem Waldbrandgebiet. Ich fotografiere Eich- und Streifenhörnchen, sehe 8 Truthähne und einen Maultierhirsch. Lange Zeit folge ich einem Bachtal abwärts.
Gegen 16:30 verlasse ich die Piste und biege auf den Log Canyon Trail ab, der gut verfolgbar durch Ponderosa und Wacholderwald führt. Ich treffe ein Paar mit zwei Hunden, die eine Tageswanderung machen und sehe eine Hirschkuh mit hochgestelltem weißen Wedel abgehen.
Schließlich geht es abwärts in die Schlucht des Mineral Creek, wo ich schon rostrote Steilwände aufragen sehe.
Gegen 17:30 schlage ich nach 27 Kilometern im Tal zwischen Tannen, Kiefern, großen Pappeln und anderen Laubbäumen mein Lager auf etwa 1800 Meter auf.
In der Dämmerung sitze ich noch kurz am Fluss, aber kein Tier kommt vorbei.
Sonnenaufgang im Waldbrandgebiet
Lager des Fish and Wildlife Service
Gifteinsatz
Der Waldbrand 2012 war verheerend
Herbstfarben
Die Sonne kommt!
Gila Wilderness
Jagdführer Lance
Bursum Road
Log Canyon Trail
Tageswanderer
Zum Mineral Creek
Lager im Bachtal
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